Was sind Stosswellen?

Der Schall breitet sich in Form von Druck wellenförmig aus. Das heisst, eine Schallwelle besteht aus einer Phase erhöhten Drucks, gefolgt von einer Phase niedrigen Drucks.

Wenn die Welle Gewebe durchwandert, wird es zusammengedrückt – in der zweiten Phase entspannt es sich wieder. Durch Veränderung und Förderung der Ausschüttung von körpereigenen Stoffen, welche die Schmerzvermittlung steuern, die Sehnenheilung fördern und Sehnengleitfähigkeit verbessern sowie die Bildung neuer Blutgefässe anregen, werden Gewebeheilung und Beschwerdelinderung erreicht.

Wie wirken Stosswellen auf das Gewebe?

Bislang sind verschiedene Mechanismen bekannt, mit denen das Gewebe durch die Stosswellen respektive durch den Effekt der «Kavitation» beeinflusst wird:

• Ausschalten der von den Nerven ausgehenden Entzündung («neurogene Entzündung»). Ein wichtiger Vermittler dieser Entzündung ist die sogenannte Substanz P, deren Ausschüttung durch Stosswellen anfänglich erhöht wird, sich dann aber verbraucht. Dadurch werden am Anfang schmerz- und temperaturvermittelnde Nervenfasern (C-Fasern) aktiviert, was die Auslösung von Schmerzen durch die Stosswellenbehandlung erklärt. Mit wiederholter Behandlung erschöpft sich diese Stimulation und die Schmerzwahrnehmung nimmt ab.

• Regulation von Wachstumsfaktoren im Sehnengewebe mit Stimulation des Zellwachstums und der Produktion von Bindegewebe.

• Verbesserung der Sehnengleitfähigkeit durch Ausschüttung der Substanz Lubricin.
• Durchblutungsverbesserung durch Bildung von neuen Kapillaren.
• Ausschüttung von Wachstumsfaktoren und Aktivierung von Stammzellen (anaboler Effekt).

Die häufigsten Indikationen für Stosswellen:

Sehnenbeschwerden entstehen oft durch eine Über- oder Fehlbelastung und sind ein häufiges Krankheitsbild in der Sportmedizin. Es handelt sich in der Regel um hartnäckige und langwierige Beschwerden an den Sehnen oder an den Sehnenansätzen, wo die Sehnen zu den Knochen übergehen. In den letzten Jahren wurde die Stosswellentherapie als erfolgreiche Option erkannt und kann bei zahlreichen Beschwerdebildern gute Erfolge erzielen:

• Tendinopathien akut und chronisch
• Capsulitis
• Engpassyndrome an der Schulter
• Pseudarthrosen
• Spannungsbrüche
• M. Osgood- Schlatter
• Fersensporn/ Haglundferse
• Kniearthrose
• Plantarfascitis
• Tennisellbogen/ Golferellbogen